Digitalisierung geschlechtergerecht gestalten

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Die Herausforderungen der Digitalisierung aus Gleichstellungsperspektive anzunehmen war Gegenstand einer Online-Konferenz des Landes Sachsen-Anhalt (Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung und des Ministeriums für Justiz und Gleichstellung) am 26. Mai 2021.

Leitende Fragen: Wie lässt sich die Digitale Agenda für das Land Sachsen-Anhalt geschlechtersensibel und gleichstellungsorientiert gestalten?
Auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und des Sachverständigengutachtens für den 3. Gleichstellungsbericht der Bundesregierung setzten Expert*innen wichtige Impulse, um eine gendersensible digitale Zukunft zu entwickeln. U.a. in den Keynotes von:

 

Prof. Dr. Aysel Yollu-Tok, Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) und Vorsitzende der Sachverständigenkommission für den Dritten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung bot in ihrer Keynote eine sehr hilfreiche Orientierung. Sie stellte heraus, dass der Weg zu einer geschlechtergerechten Digitalisierung über 3 Wege führt:

  • Gleichberechtigten Zugang zu Ressourcen und Kompetenzen
  • Abbau von strukturellen Hürden für eine geschlechtergerechte Nutzung digitaler Technologie
  • Geschlechtergerechte Gestaltung von Digitalisierungsprozessen in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft

 

Prof. Dr. Sanaz Mostaghim,  Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Lehrstuhl für Computational Intelligence und Gründerin des Swarm Lab unterstrich in ihrer Keynote die Bedeutung von künstlicher Intelligenz und ihre ethischen Herausforderungen. “KI-Algorithmen werden in nahezu allen Lebensbereichen eingesetzt und erleichtern unser Leben erheblich”. KI kann jedoch auch dazu führen, Teile der Gesellschaft zu diskriminieren.

“Weltweit ist dabei nicht einmal jede vierte KI-Fachkraft eine Frau. Aus dieser Situation ergäben sich eine Reihe von Fragestellungen: Schlägt sich die männlich dominierte KI-Kompetenz auch in Denkmustern bei der KI wieder? Mit welchen Daten füttern Programmierer lernende Systeme und werden dadurch unbemerkt Vorurteile in Algorithmen reproduziert? Wenn wir neutrale KI-Produkte haben wollen, brauchen wir Vielfalt. Das heißt, dass wir nicht nur mehr Frauen brauchen, die KI-Methoden entwickeln, sondern die Technikteams sollten auch in anderen Punkten deutlich diverser sein.”

Gesamtmoderation der Veranstaltung und der Arbeitsgruppen (u.a. zum Thema: “Chancen und Risiken digitaler Arbeit und Work-Life-Balance” und “Digitale Gestaltung von Arbeitsprozessen und Diskriminierungsrisiken”): Team compassorange in Kooperation mit Ariade-an-der-Spree, die Agentur für zeitgemäße Kommunikation, strategische Partnerin von compassorange. Ganz herzlichen Dank an alle Mitwirkenden!

Hier finden sie Infos zur Konferenz und Material im Themenfeld auf taskcards. Die Plattform wird kontinuierlich weiter mit den Fachbeiträgen gefüllt.