Filmtipps: Diversität in Hollywood

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In unserer Diversity-Arbeit setzen wir immer wieder auch (bewegte) Bilder ein oder regen das gemeinsame Schauen in unserer Schwarmcommunity unter der Perspektive von Diversity an. Dr. Regine Schönenberg, Seniorberaterin bei compassorange und Life-Design Coach hat drei Filme kommentiert:

“Don’t look up, The power of the Dog and Dune sind die in diesem Jahr 2022 am großzügigsten mit Oscarnominierungen bedachten Filme. Was haben sie gemeinsam? Mit welchen Stereotypen spielen sie? Wo appellieren sie an die Diversitäts-Debatte?

Vordergründig geht es in Don’t look up um unsere grenzenlose Ignoranz als menschliche Spezies, die den Kopf in den Sand steckt, das Ende, ob durch einen Astroiden oder Klimawandel, nicht wahrhaben will – befördert durch eine inexistente Wissenschaftskommunikation und festgefahrene Medienlandschaft. Die einzige Irritation in dieser überspitzten Beschreibung des Ist-Zustands ist Meryl Streep in der Rolle der populistischen, korrupten und eitlen Führungsfigur. Wäre eine Frau fähig so zu handeln, fragt frau sich und muss dies im Verlauf des Films leider bejahen. Gender zu verstehen ist wichtig, Zuschreibungen qua sex stehen auf wackeligem Boden. Es gibt aber eben mehr als nur die eine Frau im Film, eben auch eine heldische, wenngleich “unerhörte” Gegenspielerin. Allein das Vorkommen unterschiedlicher weiblicher Hauptfiguren ist immer noch eher selten.

In The power of the Dog and Dune geht es um Männlichkeitsstereotypen, die radikal durchbrochen werden und immer wieder überraschende Wendungen nehmen. Bei Dune ist es noch vorhersehbar, dass sich der androgyne Junge in eine hintersinnige Heldenfigur verwandeln wird; ganz anders in The power of the Dog, wo wir als Zuschauer*innen dem Kampf zwischen sehr diversen Männlichkeitsidealen/-stereotypen live beiwohnen können, wirklich überrascht werden und doch immer wieder auf eigenen Vorurteile hereinfallen….jedes weitere Wort wäre ein Spoiler.”